Wie aktuelle Erhebungen der Landesleitung der BMHS-Gewerkschaft ergeben, sind an die 80 % der Lehrerinnen und Lehrer an den berufsbildenden Schulen in Oberösterreich zumindest einmal gegen Corona geimpft.
„Es dürften nur mehr wenige unserer Kolleginnen und Kollegen auf eine Impfung warten“, meint der Vorsitzende der BMHS-Gewerkschaft, Johann Oberlaber. Die der Berufsgruppe extra angebotenen Impftermine waren wichtig und richtig, lediglich die Terminsteuerung gepaart mit dem verwendetet Impfstoff haben zur Folge, dass genau diese Kollegen/innen erst mit Anfang Juli ihre zweite Impfung erhalten und somit erst in den Ferien der umfassende Impfschutz gegeben ist.
Das hat wohl auch viele bewogen, sich eine Alternative über den Hausarzt und „OÖ impft“ zu suchen und zu finden, die eine frühere Immunisierung ermöglichte.“
Der Rückkehr zum bedingungslosen vollen Präsenzunterricht steht die BMHS-Gewerkschaft nicht geschlossen euphorisch positiv gegenüber.
Offensichtlich sieht man die Sonderstellung der berufsbildenden Schulen mit ihren 15 – 19-jährigen Schülerinnen und Schülern mit ihren hohen Inzidenzquoten nicht. In den Klassen sitzen nicht selten 30 und mehr Schüler/innen. Da ist kein Hindenken auf den Sicherheitsabstand.
Nur weil infizierte Jugendliche die Intensivbetten kaum belasten, sollte man das Problem nicht unterschätzen. Sie sind ohne Impfschutz sowie sehr oft auch ihre Familien zuhause.
Der Ruf der Standesvertretung nach schulautonomen Möglichkeiten, auf regionale Situationen einzugehen, blieb jedenfalls ungehört.
Der Zeitpunkt genau zu den Reife- und Diplomprüfungen ist für die berufsbildenden Schulen auch nicht ideal. Die Standesvertreter/innen halten auch fest: „Natürlich wünschen wir uns den Präsenzunterricht zurück, aber nicht auf Biegen und Brechen. Distanzunterricht und Schichtbetrieb haben gut funktioniert“.